Samstag - Meditation im Tun - wir werden spielerisch kreativ


Bitte ausschließlich privat verwenden. Vielen Dank.


 

Heute geht es ums kreative Nichts-Tun und ums Spielen . . . 

 

Impuls

 

Friedrich Schiller (über die ästhetische Erziehung des Menschen):

  

"Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist,

und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt."

  

Schiller wusste um die Ganzheitlichkeit des Menschen, der nicht nur ein körperliches, sondern auch ein geistiges und seelisches Wesen ist. Denn die damalige Menschheit war seinerzeit von neuartigen Maschinen und einer damit einhergehenden Mechanisierung in immer mehr Lebensgebieten stark betroffen.

 

Christa Schyboll hat sich zu diesem Zitat auch Gedanken gemacht: 

 

"Heute weiß man auch aus wissenschaftlicher Sicht, dass der Mensch einen Teil seiner vielfältigen Fähigkeiten vor allem auch über das Spiel entwickelt. Hier entdeckt er viele seiner wesentlichen Eigenschaften in einer Unbekümmertheit und lockeren Atmosphäre, der er sich in dieser spielerischen Weise im Leben zumeist nicht stellt. 

 

Der spielende Mensch – oder der Homo Ludens – kann als vorübergehend freieres Wesen seine Identität in ganz anderer Weise ausschmücken und vergrößern, als dies im normalen Alltag der Fall ist. 

 

Andere Spiele (Anmerkung: die ohne Regeln) müssen aber umgekehrt ihrem Wesen nach regelfrei sein und auch bleiben. Hier herrscht dann kein Chaos im negativen Sinne, sondern eine Art Ur-Suppe, die es braucht, aus der heraus sich das Schöpferische des Spiels selbst entwickeln kann. Der Homo Ludens spielt seinem Typus nach zweckfrei. Hier findet er seinen Sinn und erwirbt sich seine Kenntnisse." 

 

(Quelle: Friedrich Schiller über Spiel,  Gedanken von Christa Schyboll) 


Und das ist es doch: Wir wollen "zweckfrei" Sinn finden im kreativen Tun und kreativen Spiel. Ich freue mich heute auf abwechslungsreiche Übungen im Wald - auf geht es . . .


Im Wald am Oberaubach

 

Wir kommen an und entdecken den Wald direkt neben dem wilden Gebirgsbach. Der Wald ist saftig grün, der Waldboden butterweich und es gibt sehr viel zu erkunden. Und wir lernen den Wald kennen.


Wald-Memory

 

Partner A sucht Waldmaterial (in einer Papiertüte, die später auch zum Einsatz kommt). Partner B schließt die Augen und darf nun das Material von A ertasten und erschnuppern. Das Material verschwindet wieder in der Tüte und A macht sich auf den Weg, genau so ein Waldmaterial zu finden. Anschließend ist Wechsel. 

Austausch im Zweierteam und später in der ganzen Gruppe.


Lupen und Spiegel

 

Nach einigem Schlendern geht es auf eine weitere Entdeckungstour mit Lupen und Spiegel. Wir sind alle überrascht, was wir nun noch entdecken - anfangs sahen wir Vieles nur oberflächlich, nun geht es sehr ins Detail. Ich erblicke kleine Tierchen an einem Bergahorn, die ich ohne Lupe nicht gesehen hätte - nun verfolge ich noch eine Weile ihren spannenden Weg am Stamm entlang. So winzig sie sind, so haben doch auch sie ein funktionierendes Nervensystem, ein bestimmtes Ziel und ein Gemeinschaftsleben.

 

Der Blick mit dem Spiegel ändert immer wieder unsere Perspektive. Wir schauen in Höhlen, unter Blätter und an Stämmen entlang, die immer weiter in den Himmel wachsen.

 

Wir sind lange am Erforschen . . .

 

Es macht uns Spaß, wir lernen etwas und - die Entspannung kommt ohne Mühe. Einfach so im Tun :)


Kreative Karten

 

Jede/r gestaltet kreative Karten (siehe unten) und vergibt am Ende seiner Karte einen Titel. Meine Kartenelemente kann ich später - nach dem fotografischen Festhalten - auffuttern :)


Impuls für den Rückweg (Rundweg)

 

Muss man immer still vor sich hin meditieren, um inneren Frieden zu finden

Anselm Grün (deutscher Benediktinerpater) meint nein und sagt dazu:

 

"In Einklang mit uns selbst kommen wir nicht nur, indem wir nach innen gehen.

Auch das Wahrnehmen der äußeren Welt kann uns zu innerem Frieden führen.

Wenn ich ganz im Schauen der Natur um mich herum aufgehe, dann bin ich bei mir, dann bin ich eins mit mir selbst."


Auf dem Weg am Hang

Im Schauen der Natur um mich herum ganz aufgehen ...

 

Beim Zurücklaufen kann man wunderbar gemütlich die kleinsten Blüten und Blätter mit Lupe begutachten, da neben dem Weg ein Steilhang beginnt, der hier am Weg über und über mit Blumen und Kräutern bedeckt ist.


Impressionen von einem schönen, kreativen Waldbad