Achtsamkeit


 Achtsamkeit ist das bewusste Wahrnehmen, ohne Wertung und ohne Zweck!

 

Achtsamkeit meint das aufmerksame, vorurteilsfreie Wahrnehmen aller mentalen Inhalte, wie Gedanken, Gefühle, Gemütserregungen, Körperempfindungen und/oder der gegenwärtigen Außenwelt, wie das Vogelgezwitscher, der Autolärm, das Spiel der Kinder, der Geruch des Kuchens ...

 

Wahrnehmen alleine genügt allerdings noch nicht: es gehört auch das freundlich-wohlwollende Annehmen dazu und die Fähigkeit, ohne Urteile und Kategorisierungen bei unserer Wahrnehmung zu sein. Kategorisieren in "gut" und "schlecht", in "nützlich" und "unnütz“ geschieht meist so schnell und automatisch, dass wir es gar nicht merken. Wir sprechen auch von einer "inneren Haltung von Achtsamkeit". 

 

 Achtsamkeit heißt nicht vorrangig "Entspannung" oder "Meditation", 

  • Achtsamkeit soll uns vielmehr helfen, mit unserem Leben zurecht zu kommen - auch mit allen negativen Erscheinungen.
  • Achtsamkeit soll uns helfen, das Leben offen und neugierig zu erkunden.

 Leben wir achtsam, bzw. machen wir Achtsamkeitsübungen so stellt sich aber durchaus oft Entspannung ein.

 

  •  Der gegenwärtige Augenblick

Jon Kabat-Zinn sagt und bringt es gut auf den Punkt: "Der gegenwärtige Augenblick, das Jetzt, ist der einzige Augenblick, in dem wir wirklich leben. Vergangenes ist vorüber, Zukünftiges noch nicht geschehen. Nur die Gegenwart steht uns zum Leben zur Verfügung. Das Jetzt ist die einzige Möglichkeit, die wir haben, um wirklich zu sehen, wirklich zu handeln, wirklich heil und gesund zu werden. Deshalb ist jeder Moment so unendlich kostbar."

 

  • Die Wirkung der Achtsamkeitspraxis

Achtsamkeit ist aus neurobiologischer Sicht eine trainierbare menschliche Fähigkeit. Bei konsequentem Üben sind strukturelle Veränderungen im Gehirn nachweisbar, die mit einer grundsätzlich glücklicheren Lebensgestaltung einhergehen. Achtsamkeit wirkt sich positiv bei Stress, Ängsten und chronischen Erkrankungen aus und kann bei dem Umgang mit schwierigen Emotionen helfen.

Achtsamkeit kann aber auch dazu verhelfen, die Selbsteinfühlung und die Selbstführung zu verbessern. Die Gehirnfunktion nimmt zu, das Immunsystem wird aktiviert, der Übende wird leistungsfähiger, die Konzentrationsfähigkeit steigt. Und die Bereitschaft zu sozialem Verhalten und Mitgefühl nimmt ebenfalls zu.

 

  •  Achtsamkeit im Wald

 Waldbaden ist eine bewährte Stressbewältigungsmethode, die über das eigentliche Waldbad hinaus wirksam sein soll. Deshalb üben wir mit Unterstützung des Waldes Achtsamkeit ein, sodass man dann auch im Alltag Achtsamkeit praktizieren kann (z.B. im Garten, in der Mittagspause, im Park, am Arbeitsplatz, im privaten Umfeld). Die meisten Menschen werden in der Natur ruhiger und können sich besser auf die Übungen konzentrieren, sodass das Erlernen der Techniken leichter fällt - allerdings sollten sie dann auch im Alltag und im Beruf wiederholt werden.

 

So gut wie alle Übungen der Achtsamkeitspraxis können wir im Freien machen.

 

Die Achtsamkeitspraxis beinhaltet Formelle Achtsamkeitsübungen, Informelle Achtsamkeitsübungen und Intensives Üben (über einen längeren Zeitraum, wie beispielsweise bei einem Retreat)

 

Formelle Übungen sind z.B. (sowie alle angeleiteten Übungen)

  •  Innehalten in drei Stufen
  •  Achtsames Schmecken
  •  Mini-Body-Scan
  •  Bekanntes neu entdecken (angeleitet)
  •  Stufen achtsam erklimmen
  •  Perspektive wechseln (als Kind, als Riese)
  •  Gehmeditation

Informelle Achtsamkeitspraxis ist

 

Alltäglich Dinge achtsam machen z.B.

  •  Achtsam duschen
  •  Achtsam Kaffee trinken
  •  Achtsam spazieren gehen
  •  Achtsam Müll aus dem Wald mitnehmen
  • Achtsame Gespräche